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Ihr Schieferdach für den hohen Anspruch

Dachdeckungen mit Schiefer
Mit Schiefer kann eine Vielzahl von Dachdeckungen und Deckbildern ausgeführt werden. Hierbei wird zwischen den Altdeutschen Deckarten und Schablonendeckungen unterschieden. Am bekanntesten ist hierbei die Altdeutsche Schieferdeckung, die häufig auch als die Krone der Schieferdeckungen bezeichnet wird. Für alle Dachdeckungen mit Schiefer sind in der Fachregel Regeldachneigungsgrenzen vorgeschrieben.

Folgende Deckarten werden unterschieden:        

Altdeutsche Deckung ab 25° Dachneigung                     

Altdeutsche Doppeldeckung  ab 22° Dachneigung

Schuppendeckung ab 25° Dachneigung                  

Deutsche Deckung ab 25° Dachneigung                   

Rechteckdoppeldeckung ab 22° Dachneigung            

Spitzwinkeldeckung ab 30° Dachneigung                        


Eine Unterschreitung der Regeldachneigungen ist grundsätzlich nur in Verbindung mit einem Wasserdichten Unterdach zulässig. Dabei darf die Unterschreitung maximal 10° betragen.

Entstehung des Schiefers und Gründe für seine gute Bearbeitbarkeit:

Dachschiefer ist ein Sedimentgestein das im Altertum entstanden ist. Vor etwa 350 bis 400 Millionen Jahren überflutete ein großes Meer Mitteleuropa. Gewaltige Ströme brachten den Schlamm abgetragener Gebirge, der hauptsächlich aus Feldspat, Quarz und Glimmer bestand, mit und lagerte diesen auf dem Meeresgrund ab. Durch den hohen Druck der Wassermassen über Jahrmillionen hat sich der Schlamm verfestigt. Vor etwa 300 Millionen Jahren, zur Zeit der Variskischen Faltungen, wurde das Gestein durch Seitlichen Druck wieder aufgeworfen. Durch die Wärme und den Druck der dabei entstand, wurde das Gesteinsgefüge verdichtet. Die gute Spaltbarkeit und Bearbeitbarkeit des Schiefers ist darauf zurückzuführen das die Glimmerteile sich senkrecht zum Druck stellten und zu zusammenhängenden Schichten auskristallisierten. Dabei haben sich auch Metall und Mineralteile aktiviert. Eisen und Schwefel wurden zu Schwefelkies (Pyrit). Pyrite sind mit bloßem Auge erkennbar und gelten als Schadstoff. Eingelagerter Quarzsand verfestigte sich zu Quarzit (Quarzadern) die als Gesteinsstörungen gelten. Die betroffenen Steine können mittels einer Klangprobe erkannt werden.

 

Abbau und Zurichten:
In Deutschland wird Schiefer hauptsächlich in der Eifel, im Hunsrück, im Sauerland und im Thüringer Wald, entweder im Tagebau oder unter Tage im Stollenbau abgebaut. Größtes Produzentenland ist zurzeit Spanien. Zum Abbau des Schiefers verwendet man Sägewagen und Barschhammerwagen mit denen man die Gesteinsblöcke aus ihrem festen Verband löst. Die aufgeteilten Blöcke werden dann mit Hilfe von Förderanlagen den Schiefersägen zugeführt. Hier werden sie mit Diamantsägen zerkleinert. Anschließend werden die Schieferblöcke mit flachen Stahlmeißeln in 4 bis 6 Millimeter dicke platten gespalten. Hiernach erhält der Stein dann seine endgültige Form mithilfe moderner Zurichtemaschienen oder großen mechanisch betriebenen Schieferscheren. Bei Schablonenschiefern geschieht dies nach Vorlage, bei Schiefern für die Altdeutsche Deckung erfolgt die Bearbeitung Nach wie Vor aus freier Hand.

 

 

Altdeutsche Deckung:

Die Altdeutsche Deckung ist ein Steinverband aus unterschiedlich hohen und unterschiedlich breiten Decksteinen. Diese sind in schräg ansteigenden, zwischen Traufe und First in der Höhe abnehmenden Gebinden verlegt. Die seitlichen Dachkanten haben eingebundene Anfang- oder Endorte. Die Kehlen sind mit Schiefer gedeckt.  

Merkmale:

  • verschieden hohe und breit Decksteine
  • Verjüngung der Deckgebinde zum First hin
  • eingebundene Fußdeckung
  • eingebundene Ortdeckung
  • eingebundene Firstdeckung
  • Übersetzungen sind möglich
  • Gebindesteigung auf Dachfläche
  • alle Schiefer aus der selben Grube
  • Steine werden von Hand zugerichtet und in Kilogramm gehandelt

Altdeutsche Doppeldeckung:

Die Altdeutsche Doppeldeckung hat ähnliche Konturen und die gleiche Anwendungstechnik wie eine normale Altdeutsche Deckung. Der spezifische Unterschied besteht in der größeren Höhenüberdeckung der Decksteine für Doppeldeckung von mehr als der halben Decksteinhöhe.
Merkmale:

  • gleiche Merkmale wie Altdeutsche Deckung, jedoch in der Höhenüberdeckung überdeckt das 3.Gebinde das 1. um mindestens 2cm.
  • Fuß, Ort, Grat und First werden eingebunden und einfach gedeckt.

Schuppendeckung:

Die Schuppendeckung besteht aus Decksteinen gleicher Form und Größe welche man als Schuppen bezeichnet. Die Konstruktionsparameter einer Schuppe entsprechen denen eines im normalen Hieb zugerichteten Decksteins für die Altdeutsche Deckung. Auf der einzelnen Dachfläche sind alle Schuppen gleich groß.
Merkmale:

  • Deckung mit Schieferschuppen gleicher Größe
  • Decksteine in normalem Hieb
  • Gebindesteigung auf Dachfläche werden in Stück gehandelt
  • eingebundene Fuß und Ortdeckung
  • Gratdeckung eingebunden, in Ausnahmefällenauch aufgelegtes Ort zulässig
    Firstdeckung aufgelegt

Deutsche Deckung: (Bogenschnittdeckung)

Die Deutsche Deckungbesteht aus quadratförmigen, innerhalb einer Handelsgröße kongruenten Bogenschnittschablonen. Diese haben an einer Seite eine Bogenförmige Kante, den Bogenschnitt. Auf der einzelnen Dachfläche sind alle Schablonen gleich groß.
Merkmale:

  • Deckung mit Bogenschnittschablonen gleicher Größe
  • Quadrate 30/30, 25/25, 20/20 mit Bogenschnitt wobei 20/20 ausschließlich an Fassaden erlaubt sind
  • Befestigung unterhalb der Höhenüberdeckung, aber innerhalb der Seitenüberdeckung
  • Gebindesteigung auf Dachfläche
  • Fußdeckung eingebunden oder eingespitzt
  • Ortdeckung eingebunden
  • Gratdeckung eingebunden, in Ausnahmefällen auch aufgelegtes Ort zulässig
  • Firstdeckung aufgelegt

Rechteckdoppeldeckung:

Bei der klassischen Rechteckdoppeldeckung sind die innerhalb einer Handelsgröße kongruent zugeschnittenen rechteckigen oder ähnlichen Schiefer in der Höhe mehr als die halbe Steinhöhe überdeckt. Typisch für das Deckbild ist die Anordnung der Schiefer im Halbverband mit seitlichem Versatz der Langfugen um eine halbe Steinbreite.

Merkmale:

  • Deckung mit rechteckigen oder quadratischen Schiefern gleicher Größe
  • mögliche Steinformen: vollkantig, gestutzte Ecken oder halbkreisförmig
  • alle Kanten werden nach außen behauen
  • das dritte Gebinde überdeckt das erste um die
  • Mindestüberdeckung, welche von der Dachneigung abhängig ist
  • Deckung im halben Verband mit ca. 3 bis 6mmbreiter Stoßfuge
  • als Deckunterlage Schalung oder Lattung möglich
  • Nagel oder Klammerbefestigung möglich